Nachschau - 6. Niederrhein Renntag

My Winner mit ein bisschen Glück

Dienstag, 04.10.2011

Erneut auf der Habenseite durften Uwe Zevens und sein Team den »6. Niederrhein-Renntag« am Samstag auf dem Heisterfeldshof in Bedburg-Hau verbuchen.

Im sportlichen Mittelpunkt des Renntages, der über 22.000 Euro und damit mehr als das Monatsvolumen der einen oder anderen deutschen A-Bahn unter die Besitzer brachte, stand natürlich das mit 10.000 Euro höchstdotierte C-Bahn-Rennen des Landes, der als »Großer Preis der Volksbank Kleverland« entschiedene »Niederrhein-Marathon« über drei volle Bahnrunden oder 3.000 Meter Grunddistanz. Dank eines 3.000 Euro-Siegjackpots ging Titelverteidiger My Winner (Roland Hülskath) bei 35:10 als Favorit ins Rennen und enttäuschte seine Anhänger letztlich nicht, auch wenn der elfjährige Wallach, der auf der zweiten Runde resolut zur Spitze vorgestoßen war, zunächst die Linie als Zweiter passiert hatte.

Sein unterwegs ständig angewachsener Vorsprung war in der angenehmen Nachmittagssonne aus der Schlusskurve heraus geschmolzen wie Butter, und Mitte des Einlaufs war Photo Phoenix (Kurt Roeges) und ging scheinbar ganz locker vorbei. Wie schon häufig in den letzten Monaten aber genügte der SJ´s Photo-Sohn in der Gangart nicht mehr und war von der Rennleitung bereits disqualifiziert worden, so dass Henk Grift und seine »Mannschaft« - wie schon vor einem Jahr - Einzug in den »winner-circle« halten konnten. Lincolns Crown (Michael Nimczyk) und der brave Schimmel Thor Boshoeve (Silvia Raspe) sicherten sich die lukrativen Platzgelder, bevor mit Wisconsin River (Rob de Vlieger) ein aus dem ersten Band gestarteter, echter C-Bahn-Spezialist die vierte Prämie beanspruchte. Hollys Boy (Frank Eickmann) war nach einer anfänglichen Unsicherheit chancenlos.

Die zweithöchste Prämie des Tages wurde in der Wiederholung des Gästefahrens ausgelobt. Obwohl dort überwiegend ehemalige Profis teilnahmen, gab es einige »Turbulenzen«. Beim ersten Versuch landete - man weiß nicht genau, wie - Prahlerin samt Fahrer Wolfgang Winkels »im Graben« innen neben der Bahn, blieb aber gottlob unverletzt und konnte nach kurzer Verzögerung weitermachen. Den zweiten Start rief die Rennleitung zurück, beim dritten Versuch kam das Startauto wegen eines später behobenen Defekts an den Bremsen nicht weg, und so wurde der vierte Start schließlich mittels Anfahren abgelassen.

Die Partie ging an John Jademan und Klaus »Pille« Schmitz, die sich den Weg von dem kaum zu bändigenden Toucher d´Aumour (Ingo Mrosek) zeigen ließen und lange in Sicherheit waren, als sich Dark Secret (Karl-August Welsing) mit feinem Speed genau auf der Linie den Ehrenplatz sicherte. In der Wiederholung, zu der Prahlerin und Toucher d´Aumour nicht mehr antraten, waren indes andere vorn: Nach einer erstklassigen Fahrt von Katie Beer landete der 237:10-Außenseiter Tango Houberg im Speed stärker als der lange führende Kansas C (Michael Nimczyk) und die noch sehr viel Boden gut machende Unita Houberg (Rene Poklin).

Für die Fahrt des Tages sorgte allerdings Sjoukje Wagenaar. Die 36-jährige Trainerin aus den Niederlanden dominierte mit dem bei zuvor 49 (!!) Versuchen sieglosen Hobbit das »Ötte Dötsch-Memorial« vom Start bis ins Ziel und sorgte am Toto für einen 303:10-Schock. Deutschlands derzeit siegreichste Amateurfahrerin Sarah Kube steuerte Eminenz auf den Ehrenplatz vor dem Ultra-Favoriten Beissinger Michael Nimczyk (12:10), der Zulage und ein Rennen durch die »Todesspur« nicht wettmachen konnte. Immerhin brachte der Vierjährige seiner »Besitzerin für einen Tag«, Gaby Lueb, noch 250 sicher nicht erwartete Euro ein. Durch Platz vier mit Who Dunnit machte Sjoukje Wagenaars Lebensgefährte Hans Sinnige den Familienerfolg perfekt.

Gleich gab er seinem Schützling offenbar die richtige Vorbereitung für die Wiederholung im vorletzten Rennen, denn Anke Börnig »vollstreckte« den achtjährigen Bosphorus-Sohn ohne große Mühe sicher gegen den dieses Mal von Silvia Raspe vorgetragenen Beissinger, der sich erneut schwer tat und erst mit dem letzten Schritt die stark verbesserte Guidance (Thomas Maaßen) vom zweiten Platz verdrängte. Sensationssieger Hobbit trat zur Wiederholung nicht mehr an.

Ein weiteres Highlight des trotz der geschilderten Handicaps mit gerade zwölf Minuten Verspätung abgewickelten Renntages war der »Niederrhein-Allrounder«. Das Trabreiten zum Auftakt gewann die sich in Bedburg besonders wohl fühlende Nuke it Baby mit Sigrid Eichler als 222:10-Außenseiterin überlegen gegen den im Endspurt zu spät auf Touren kommenden Favoriten Vaudeville K. (Silvia Raspe) und Fighter S.L. (Monique Poen). Die Wiederholung sicherte sich nach einem »Blitzstart« der mit Cathrin Nimczyk an seiner Unsicherheit gescheiterte Nepomuk, mit dem Michael Ninczyk die über die Meile führende »Zweitauflage« klar dominierte. Nuke it Baby (Anja Giesen) zeigte sich als beste »Allrounderin«, hielt Velasco (Jens-Holger Schwarma) für den zweiten Platz in Schach und kassierte mit 825 Euro für beide Läufe fast ein Drittel des gesamten Rennpreises.

Die übrigen Rennen gingen an Elando Hanover, der mit Jochen Holzschuh zum Auftakt den über die Linie galoppierenden Italian Cocktail niederrang, Kimmy Diamant, mit der Helmut Bastians gegen höher eingeschätzte Gegner Start-Ziel resolut in die Schranken wies, und schließlich an United Star, der sich in der Hand von Manfred Bandemer als regelrechter »Marathin-Mann« erwies, die Schlussrunde komplett in dritter Spur zurücklegte und trotzdem von Absolut Newport (Jesse ter Borgh) und Cap Horn (Monique Poen) nicht zu stoppen war.

Zu den Fotos: Nach gut einer Runde übernimmt der spätere Sieger My Winner (12) im »Marathon« das Kommando (oben); Sjoukje Wagenaar (gelber Dress) und Hobbit sorgen im »Dötsch-Memorial« für die Tagessensation (Mitte); Ein Blickfang des Renntages war zweifellos die neue Ausstattung der Rennleitung um den Vorsitzenden Hermann Leibner (links / unten)

 

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Foto: © by Dirk Sandkühler


Rennen vom 16.9.2023

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